Jeden Freitag gibt es für unsere Gäste traditionelle Schwarzwälder Handwerkskunst
- Vorstand
- Jul 16
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Ich bin Stefanie vom Hirzwald und ich bin mit Leib und Seele Flammkuchen- und Dinnelebäckerin. Seit mehr als zwei Jahren bereite ich unseren Gästen im Hirzwald jeden Freitag ofenfrische Flammkuchen und Dinnele nach alter Tradition zu. Meine Leidenschaft ist es, altes Wissen und Tradition wieder aufleben zu lassen. Ich stelle unsere Teige alle in Handarbeit her mit viel Liebe und wertvollen Zutaten wie gutes Mehl, eigener Sauerteig, Salz, Quellwasser und ganz viel Zeit zum Gehen und Ruhen. So entstehen besonders bekömmliche und wohlschmeckende Flammkuchen und Dinnele. Besonders sind die außergewöhnlichen Beläge, die regional, nach Jahreszeit und mit viel Kreativität zusammengestellt werden. Sie werden in unserem Ofen bei 250 Grad gebacken und sind in wenigen Minuten fertig.
Jetzt mal was über den Flammkuchen- Traditionsgericht mit Geschichte
Vor mehr als 100 Jahren als das Brot noch im hauseigenen Holzofen von Kochersberg (nördlich von Straßburg) gebacken wurde, musste der Ofen geprüft werden, ob er die richtige Temperatur für das Brot hat. Die Bäuerinnen trennten ein kleines Stück vom Teig ab, rollten es dünn aus und legten dieses für einige wenige Minuten auf die heiße Steinplatte im Ofen - in die Flammen. Die Temperatur war perfekt für das Brot, wenn dieses Teigstück in kurzer Zeit schön kross wurde. Und

wie es so ist, hatte irgendwann jemand die Idee, seine Lieblingszutaten Krem, Speck und Zwiebel auf den Teigfladen zu legen, bevor er in den Ofen geschoben wurde. Ein köstlicher Duft verbreitet sich und schon waren die Nachbarn da. Der Fladen wurde geteilt und in geselliger Runde genossen. Und so entstand die Tradition…
Geselliger Genuss
Heute hat der selbstgemachte Flammkuchen viele Anhänger. Nicht nur in Frankreich im Elsass, sondern auch in Baden und der Pfalz. Der frisch zubereitete Flammkuchen kommt direkt aus dem Ofen auf ein vorgewärmtes Holzbrett, dass er länger warm bleibt und wird in 6 bis 8 Stücke geteilt und in geselliger Runde genossen. Jeder nimmt sich ein Stück und verspeist es aus der Hand. So kommt ein Flammkuchen nach dem anderen auf den Tisch, bis alle satt sind. Als Abschluß kommt noch die süße Variante auf den Tisch als Nachtisch. Mittlerweile gibt es außer dem traditionellen Belag Krem, Speck und Zwiebel auch viele andere Beläge.

Es kommt auf den Teigboden an, der mit besten Zutaten hergestellt wird und so dünn wie möglich ausgerollt wird. So entstehen Köstlichkeiten, die einzigartig knusprig und schmackhaft sind. Der Geruch des frisch aus dem Ofen kommenden Flammkuchens, der duftend in die Nase steigt und das Geräusch beim Reinbeißen in die knusprige Köstlichkeit ist bedeutend und unvergleichbar.

Das Dinnele - viele Bezeichnungen für eine Köstlichkeit
Dinnete, Dinelle, Deie, Wehe, Scherrkuchen, Blooz - es gibt viele Namen für diese Leckerei. Im Badischen heißt es Dinelle (auch Dünnele, Dinnele, Dinne, Dünnle, Dünne, Tünne). Die Wörter stammen vom Begriff “dünn” ab. Dinnele sind aus Hefeteig - Grundlage ist ein Brotteig. Von diesem Brotteig wurde zum Test, ob der Ofen die perfekte Temperatur hat ein Stück des Teiges geformt und in den Ofen geschoben. Wenn der Teigling nach wenigen Sekunden dunkel wurde, war die Temperatur zu hoch und man musste warten und wenn er nach einer viertel Stunde immer noch nicht braun war, war die Ofentemperatur zu niedrig. Nach dem Brotbacken wurde der restliche Teig verschieden belegt und mit der Resthitze im Holzofen gebacken.
Dinnele sind eine schwäbisch- alemannische Spezialität mit verschiedenen Belägen wie Sauerrahm, Schnittlauch, Zwiebeln, Schinkenstücke oder auch Sauerrahm, Kartoffeln, Zwiebeln und Käse.
So zahlreich die Bezeichnungen so unterschiedlich die Rezepturen und Beläge.
Wenn auf den Bauernhöfen Backtag war, hatten die Bäuerinnen keine Zeit noch extra ein Mittagessen zuzubereiten. Dass die Bauern, die hungrig vom Feld kamen und die Kinder, die ebenfalls hungrig von der Schule kamen, ein Essen hatten, bereitete die Bäuerin mehr Teig vor und schob diesen dann ausgezogen mit verschiedenen eigen hergestellten Belägen in den noch heißen Ofen.
Auch hier duftete das ganze Haus nach den knusprigen Leckereien. Am Mittagstisch verspeisten dann alle zusammen die deftigen, schmackhaften Dinnele.
Jetzt noch mal auf die heutige Zeit zurück…
Mein Brotbacktag ist samstags und leider haben wir hier im Hirzwald noch keinen Holzbackofen. Aber wer weiß… das wäre noch die höchste Vollendung zum Brot- und Flammkuchen/ Dinnelebacken. Auch aus unserem jetztigen Ofen kommen die leckersten, bekömmlichsten
Flammkuchen und Dinnele raus und ich habe schon viele dieser traditionellen Köstlichkeiten probiert. Kommt freitags in den Hirzwald und probiert es selber….

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Flammkuchen und Dinnele hier im Hirzwald?
Der Flammkuchenteig ist aus Dinkelmehl vermischt mit eigenem alten Roggensauerteig, Salz, Öl und Quellwasser.
Der Dinneleteig ist aus Dinkelmehl vermischt mit eigenem lebendigen Dinkelsauerteig, Salz, Öl, ein bißchen Hefe und Quellwasser.

Wichtig ist bei beiden Teigen die lange Geh- und Ruhezeit. Montags vermische ich die Zutaten mit meinen Händen und danach dürfen die Teige bis Freitag ruhen, bevor sie ausgebacken werden. Durch die lange Ruh- und Fermentationszeit bauen sich die Gluten ab und sie sind dadurch sehr
bekömmlich für unseren Körper. Wer jedoch lieber ganz auf Gluten verzichten möchte, bieten wir unsere Rohkostkräcker an, die aus Saaten wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen und glutenfreien Haferflocken unter 42 Grad gedörrt werden. Somit haben diese Teige keine Berührung mit dem Ofen, in dem die Flammkuchen und Dinnele gebacken werden.

Seit September 2024 haben wir unser Angebot umgestellt und verzichten ganz auf Fleisch. So gibt es auf unseren Teiglingen zum Beispiel vegane Bolognese oder veganer Wurstsalat oder Löwenzahnblüten- Chutney oder Grillgemüse oder eigen hergestelltes Wildkräuterpesto oder oder …..der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die aktuelle Flammkuchen und Dinnelekarte findet ihr auf der Homepage unter Speisekarten. Und ich kann euch sagen, dass ihr den Speck nicht vermissen werdet ;o))

Wie wäre es zum Beispiel, wenn ihr eure Feiern und Geburtstage freitags bei uns feiert mit
leckeren, bekömmlichen Flammkuchen und Dinnele in geselliger Runde?
Auch zu zweit könnt ihr zusammen genießen mit unserem Flammkuchen- Dinnele- Abend für zwei. Genießt zu Zweit in heimlicher, gemütlicher Atmosphäre je einen Vogelbeer- Spritz als Aperitif, zwei deftig belegte Flammkuchen oder Dinnele nach eurer Wahl und einen gemeinsamen Süßen. Es gibt so viele Gründe und Gelegenheiten Zeit zusammen zu verbringen und zu genießen und die Tradition wieder zu leben.
Wir freuen uns auf euch….
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